Robben Island – Geschichte und Führungen

Robben Island

Robben Island ist eine kleine Insel, 12 Kilometer von Kapstadt entfernt, im Atlantischen Ozean gelegen. Die Insel besitzt eine Fläche von circa 5 Quadratkilometern. Sie gibt Springböcken, Antilopen, Pinguinen und Seehunden ihren natürlichen Lebensraum, auch eine riesige Möwenkolonie lebt hier. Die Aussicht hinüber zum Tafelberg Plateau ist grandios, das Kap der Guten Hoffnung liegt nur 60 Kilometer entfernt, weshalb sich ein Ausflug auf die Insel während einer Südafrika-Reise immer lohnt.

Geschichtliche Hintergründe

Idyllisch in der ‚Table Bay‘ eingebettet, unweit der Küstenregion Bloubergstrand, wurde Robben Island aber nicht wegen solch spektakulären Natur berühmt. Bereits im 16. Jahrhundert, nach ihrer Entdeckung, wurde die Insel von den Holländern als Strafkolonie für aufständische Khoi Khoi eingerichtet. Die Insel bot sich dazu deshalb besonders gut an, da sie weit vom Festland entfernt war, aber trotzdem noch eine gewisse Nähe zur Zivilisation hatte. So war es möglich, Essen, Trinken und andere Versorgungsmittel nach Robben Island zu schaffen. Zwischenzeitlich hatten die Engländer, die sich nun in Südafrika etabliert hatten, eine Militärbasis auf Robben Island errichtet. Diese Militärbasis gab es dort ab dem Jahr 1939 und existierte für etwas mehr als zwei Jahrzehnte.

Seit 1961 erlangte die Insel ihre traurige Berühmtheit als Staatsgefängnis für die Apartheidgegner.

Der ‚prominenteste‘ Insasse war Nelson Mandela, der als Anführer der Befreiungsbewegung der farbigen Bevölkerung vom Apartheidsystem hier ganze 18 Jahre eingesessen hat und wie alle anderen Häftlinge schwer im Steinbruch arbeiten musste. Dieser Steinbruch wurde 1974 geschlossen, da der Kalkstein und die tägliche Arbeit, die die Häftlinge dort unter schweren Umständen verrichtet hatten, in vielen Fällen gesundheitliche Schäden zur Folge hatten. Anfang der 1970er Jahre wurden auch die Haftbedingungen für die Häftlinge verbessert, da sie nun Lesen und Schreiben lernen durften, was vielen Insassen viel bedeutete. Die Häftlinge waren durchweg von farbiger Hautfarbe, die Aufseher ausschließlich Weiße.

Nach dem Ende der Apartheid war Nelson Mandela der erste farbige Präsident von Südafrika. Die Insel beherbergte früher außerdem in streng isolierten kleinen Dörfern Leprakranke.

Führungen auf Robben Island

Seit 1996 ist Robben Island eine Museumsinsel, die seit dem Jahr 1999 auch zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Der zweistündige Aufenthalt auf der Insel muss vorher reserviert werden, da ein sehr großer Andrang besteht, was sich auch beim Rundgang etwas negativ auswirkt. Man erreicht die Insel mit Fähren, die jeden Tag mehrere Male fahren. Des Weiteren befindet sich auf der Insel auch ein Flug- beziehungsweise Landeplatz, der allerdings meist nur dann genutzt wird, wenn wichtige Staatsgäste Robben Island einen Besuch abstatten.

Die vier Quadratmeter kleine Zelle von Nelson Mandela kann besichtigt werden, durch das Gelände führen ausschließlich ehemalige Strafgefangene und Wärter der Insel. Einige von ihnen leben in kleinen Dörfern friedlich nebeneinander auf der Insel.
Die anschließende 45-minütige Busfahrt führt rund über die Insel zu den weiteren Attraktionen. Der Steinbruch, eine historische Kirche und die Kolonie der Pinguine und Möwen gehören dazu. Das nahegelegene Smits Riff, ein beliebter Urlaubsort für Schnorchler, gibt Gelegenheit dazu, die bunte Unterwasserwelt um die Insel und der Steilküste zu entdecken.

Weitere Informationen

www.robben-island.org.za
Robben Island Museum: Tel.: +27 (0)21 409 5100

Nelson Mandela Gateway: Tel.: +27 (0)21 413 4200

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