Die Geschichte Ägyptens

Die Geschichte Ägyptens

Prädynastische Zeit (vor 3150 v. Chr.)

In der vordynastischen Zeit gab es kleinere Kulturen, die mehr oder weniger unabhängig voneinander lebten. Erst zum Ende hin entstanden zwei kleine Königreiche in Ober- und Unterägypten, die sich ab 3150 v. Chr. annäherten und schließlich ein gemeinsames Reich bildeten.

Pharaonenzeit (3100 bis 652 v. Chr.)

Die Geschichte der Pharaonen wird in Dynastien aufgeteilt. Die erste Dynastie begann mit dem Pharao Menes, der die Vereinigung der ober- und unterägyptischen Königreiche manifestierte und das Staatsgebiet ausdehnte. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Ägypten in jeder Hinsicht zu einer Hochkultur. Die Ausdehnung wurde weiter vorangetrieben, aber auch die innere Entwicklung wurde nicht vernachlässigt. Die Schrift spielte dabei eine wichtige Rolle. (Mehr dazu unter Hieroglyphen)

Die Pharaonen waren zu Beginn noch ganz gewöhnliche Herrscher, doch mit der Zeit beanspruchten sie einen göttlichen Rang und sahen sich als Söhne von Re, dem Sonnengott. Berühmte Pharaonen sind Echnaton, dessen Gattin Nofrete das Vorbild für die berühmte Büste war, Tutanchamun, dessen Totenmaske im Ägyptischen Museum aufbewahrt wird, Cheops und Ramses II.

Das Pharaonenreich ging aus mehreren Gründen unter. Eine Rolle spielte sicher, dass es einige unfähige Pharaonen zum Ende hin gab, die nicht über das politische Geschick für eine solche Position verfügten. Viel schwerwiegender war aber der Druck, der von außen auf das Reich einwirkte. Die Libyer, die Hethiter und einige andere Völker wurden zu einer ernsten Bedrohung, der das Pharaonenreich schließlich nicht mehr standhalten konnte. Es zerfiel zunächst in viele kleine Teile und stand für Jahrhunderte, mit kleinen Unterbrechungen, unter Fremdherrschaft.

Schattendasein als Provinz (652 v. Chr. bis 639)

Zunächst eroberten die Perser Ägypten, später kam Alexander der Große und hellenisierte das Land. Es folgten die Ptolemäer, die etwa 300 Jahre lange eine Königsherrschaft etablierten. Schließlich fiel Ägypten in römische Hände, danach gehörte es zu Byzanz.

Unter islamischer Herrschaft (640 bis 1798)

Die Araber eroberten das Niltal und veränderten das Land nachhaltig. Kairo spielte später eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der christlichen Kreuzzüge. Ab 1517 gehörte Ägypten zum Osmanischen Reich, verarmte jedoch zusehends. Dies hing vor allem damit zusammen, dass durch die Entdeckung des Seewegs nach Indien eine wichtige Geschäftsgrundlage Ägyptens wegbrach.

Napoleon, Muhammad Ali Pascha und die Briten (1798 bis 1952)

Die osmanische Herrschaft wurde zunächst durch den französischen Ägyptenfeldzug beendet. Napoleon Bonaparte übernahm kurz die Kontrolle, zog jedoch im Jahr 1801 seine Armee wieder ab. Es folgten turbulente Jahre, in denen es heftige Auseinandersetzung um die Herrschaft über Ägypten gab. Schließlich setzte sich Muhammad Ali Pascha durch, der das Amt des osmanischen Vizekönigs erhielt und eine Dynastie begründete, die bis 1952 an der Macht blieb.

Der Bau des Sueskanals (1859 bis 1869) war eine gewaltige Leistung, die Ägypten eigentlich eine neue wirtschaftliche Grundlage geben sollte. Doch die hohe Verschuldung führte zum Bankrott und so übernahmen die Briten den Sueskanal zu großen Teilen.

1882 besetzten britische Truppen Ägypten. Der britische Generalkonsul blieb bis zur Unabhängigkeit Ägyptens im Jahr 1922 der faktische Machthaber. Aber auch nach Gründung des Königreiches durch Fuad I. bestimmten die Briten die ägyptische Politik maßgeblich.

Die Republik Ägypten (seit 1952)

Durch einen Staatsstreich wurde der letzte ägyptische König, Faruk, im Jahr 1952 gestürzt. Ab 1954 bestimmte Oberst Gamal Abdel Nasser die Geschicke des Landes. Er richtete einen sozialistischen Staat ein und suchte die Anbindung an die Sowjetunion. In Nassers Amtszeit fällt auch der Sechstagekrieg mit Israel im Jahr 1961, der für Ägypten mit einer fürchterlichen Niederlage endete. Sein Nachfolger Anwar as-Sadat (1970-1981) versuchte im Yom-Kippur-Krieg diese Schmach auszubügeln, doch auch er blieb erfolglos. 1979 schloss er ein Friedensabkommen mit Israel, das z. T. in Ägypten und der arabischen Welt für große Entrüstung sorgte. Seit 1981 ist Muhammad Husni Mubarak der Präsident Ägyptens.

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